Deutsche Messe

Format: Marschbuchformat, Partitur: A4, Direktion: A4

Ein großes Anliegen von Kapellmeister Herbert Ebenbichler, war es, die "Deutsche Messe" von Franz Schubert in jenem Arrangement wieder herauszubringen, das der großartige Komponist und Kapellmeister Julius Fuc1k für Militärkapellen, vermutlich in seiner Zeit in Sarajevo, schrieb.

Kein Messlied hat neben dem Michael Haydn zugeschriebenen Messgesang "Hier liegt vor deiner Majestät" so weltweite Verbreitung gefunden wie Franz Schuberts sogenannte "Deutsche Messe". Die Komposition (D 872) entstand in den Jahren 1826/27 auf Wunsch des Physikprofessors am k.u.k. polytechnischen Institut in Wien Johann Philipp Neumann, der auch der Textdichter war.

In ihrer Originalgestalt für gemischten Chor, Harmoniemusik, Orgel und Kontrabass ad. lib. erschien sie erst 1870 im Druck. Die Harmoniemusikbesetzung war geschrieben für 2 Oboen, 2 Klarinetten in B, 2 Fagotti, 2 Hörner in F, nur im Gloria dazu 2 Clarini in B (Trompeten), und 3 Tromboni. In der Originalfassung gibt es zahlreiche die Textteile verbindende Instrumentalstellen sowie bis auf Sanctus und Schlussgesang immer auch Nachspiele. Die genannten Instrumentalstellen hat Julius Fucík seinerzeit in seiner Fassung mitverarbeitet. Fucik hat sich auch streng an den Satz Schuberts gehalten. Leider sind bei späteren Blasmusikbearbeitungen die Instrumentalteile weggelassen worden und es wurden auch einige Satzänderungen aus nicht ganz einsichtigen Gründen durchgeführt.

Die Urfassung hatte bereits 9 Teile, allerdings nach dem "Sanctus" einen Teil "Nach der Wandlung" mit dem bekannten Text "Betrachtend Deine Huld und Güte", der aber mit einer anderen Melodie versehen war, die später von den zuständigen kirchlichen Stellen weggelassen wurde. Der Text wurde beibehalten und wurde dann jener Schubertmelodie unterlegt, die in der Urfassung als Anhang "Das Gebet des Herrn" mit einem ganz anderen Text bezeichnet wurde. Herbert Ebenbichler hat die Fucíkfassung überarbeitet und für einige Instrumente (z.B. Saxophone) ergänzt. Der Teil "Betrachtend Deine Huld" wurde wie heute üblich als "Benedictus" aufgenommen und das nicht mehr in Verwendung befindliche Lied instrumental als Teil "Zur Kommunion" eingebaut. Die Melodien der 9 Teile sind geblieben, nur anders platziert.

Die Schubertmesse eignet sich durch ihre populäre Fassung und religiöse Stimmung (so der Originaltext der ersten Ausgabe 1870) vorzüglich zur Aufführung. Die Nachspiele dürften bei entsprechender Information der Geistlichen und Gläubigen doch kein Problem sein. Die metronomische Bezeichnung der Tempi entspricht der Auffassung Schuberts. Die Fucíkfassung wird sehr empfohlen und dankenswerter Weise hat sich Herbert Eberl vom TSS Verlag in Mieders/Tirol bereit erklärt, die Ausgabe für Marschbuchformat zu drucken.

Die Schubert-Originalfassung wurde übrigens vom Verlag Ludwig Doblinger 1977 neu herausgebracht - eine längst notwendige Klarstellung. Wer sich ganz genau mit der Schubertmesse befassen will, müsste sich eigentlich auch die Doblinger Originalfassung besorgen, dann versteht man das richtige Verhältnis zwischen Chor- und Instrumentalteilen noch besser. Dort sind auch die Texte abgedruckt und man ersieht daraus, dass früher bei den einzelnen Messteilen oft 2 und mehr Strophen gesungen wurden, heute bis auf "Offertorium" nur mehr jeweils eine.