Enthält folgende Stimmen:
- Ob 1/2
- Hrn in F 1/2
- Trp in B 1/2
- Pauken in B, F
- 4x Vl1
- 4x Vl2
- 3x Vla
- 4x Vlc/Kb
1934 veröffentlichte Max Seiffert dieses Werk als Konzert Nr. 2
von Mozart. Seiner Ausgabe zugrunde lag die Abschrift eines
zeitgenössischen Kopisten, die sich im Besitz des Fürstl. Instituts
für Musikforschung in Bückeburg befand, leider aber im Krieg
vernichtet wurde. Auf dem Umschlag stand "Concerto in B /
Fagotto Principale / 2 Violini 2 Oboi / 2 Corni / 2 Clarini /
Tympano / Viola / con / Basso Dal Sigre Wolfg. Mozart."
Seiffert hält das Werk für eines der in der Literatur immer wieder
erwähnten, aber nie nachgewiesenen Konzerte, die Mozart für
Thaddäus von Dürnitz geschrieben haben soll. Auch der Tonumfang
bis c und die Orchesterbesetzung mit Trompeten und Pauken, die
Mozart zwar in manchen Klavierkonzerten, aber in keinem seiner
Konzerte für Bläser verwendet hat, können den Autor nicht von
seiner Zuordnung abhalten.
Ernst Hess hat in seinem Beitrag zum Mozartjahrbuch 1957 nicht
nur diese Zuschreibung widerlegt, sondern auch gleichzeitig die
These aufgestellt, dass es sich um eine Komposition von Devienne
halten müsse. Als Begründung muss die Übereinstimmung zahl-
reicher Notenbeispiele zwischen Konzert und den Six Duos
concertants herhalten, was mir aber ebenfalls sehr gewagt erscheint.
Auch bei Devienne findet sich in keinem Konzert eine Orchesterbe-
gleitung mit Trompeten und Pauken, und die Solostimme wird in
diesem Konzert insgesamt häufiger im hohen Register geführt als
sonst bei Devienne üblich.
Wir müssen also durchaus in Betracht ziehen, dass sich ein begabter
Zeitgenosse bei Devienne bedient hat und die Urheberschaft dieses
Konzerts nicht mehr geklärt werden kann. Wenn sich der Verlag
dennoch zu dieser Neuausgabe entschlossen hat, geschieht dies
aus dem einfachen Grund, dass es sich trotz der dürftigen Quellen-
lage um ein außergewöhnlich schönes Konzert handelt, in dem
sowohl die gesanglichen als auch die virtuosen Möglichkeiten
des Fagotts ausgeschöpft werden.